APERAK Z17 Fehler in der Marktkommunikation: Grundlagen, Troubleshooting und Prävention
Die Marktkommunikation in der Energiewirtschaft ist ein komplexes Geflecht aus standardisierten Nachrichten und Prozessen. Fehler sind dabei unvermeidlich, aber entscheidend ist, wie schnell und effizient sie behoben werden. Einer der häufigsten und oft missverstandenen Fehlercodes ist der APERAK Z17. Dieser Artikel bietet Ihnen eine detaillierte Einführung in den APERAK Z17 Fehler, eine praxisnahe 5-Schritte-Anleitung zur Behebung und wertvolle Präventionsmaßnahmen.
1. Was ist APERAK Z17? – Grundlagen und Kontext in der Marktkommunikation
Bevor wir ins Detail gehen, klären wir die Grundlagen:
Was ist eine APERAK-Nachricht?
APERAK steht für "Application Error and Acknowledgement" (Anwendungsfehler- und Bestätigungs-Nachricht). Es ist ein EDIFACT-Nachrichtentyp, der in der deutschen Marktkommunikation (GPKE, WiM, GeLiGas) verwendet wird, um den Empfang und die Verarbeitbarkeit einer EDIFACT-Nachricht zu bestätigen oder Fehler bei deren Verarbeitung zu melden.
Stellen Sie sich vor, Sie senden eine E-Mail. Eine APERAK ist dann die automatische Antwort, die Ihnen mitteilt, ob die E-Mail angekommen ist, gelesen werden konnte und ob der Inhalt für den Empfänger sinnvoll war.
Die APERAK-Nachricht wird nicht von jedem System bei jedem Prozessschritt gesendet. Sie kommt typischerweise dann zum Einsatz, wenn eine empfangende Nachricht (z.B. eine UTILMD, MSCONS oder ORDERS) nicht wie erwartet verarbeitet werden konnte. Der Fehlercode im ERC-Segment der APERAK (Error Code) liefert dabei den Hinweis auf die Art des Problems.
Der Fehlercode Z17 im Speziellen
Der APERAK Z17 Fehler ist ein spezifischer "Zuordnungsfehler" (ZO) im Kontext der deutschen Marktkommunikation, insbesondere im Strom- und Gasbereich. Er signalisiert, dass eine übermittelte Nachricht zwar syntaktisch korrekt sein mag, aber inhaltlich nicht dem erwarteten Geschäftsvorfall oder den zugehörigen Stammdaten zugeordnet werden kann.
Kurz gesagt: Das System des Empfängers kann die gesendete Information nicht eindeutig oder korrekt einem bestehenden Objekt (z.B. einer Marktlokation, einem Zählpunkt) oder einem erwarteten Geschäftsvorfall zuordnen.
Die genaue Definition und die Bedingungen für das Auftreten eines Z17 sind in den jeweiligen Message Implementation Guides (MIGs) des BDEW und der edi@energy-Dokumente festgelegt. Das Besondere am Z17 ist seine Kontextabhängigkeit: Oft ist die Kombination aus bestimmten Codes und Referenzen in der ursprünglichen Nachricht der Auslöser.
2. Häufigste Ursachen für Z17-Fehler – Kategorisiert und Priorisiert
Der Z17-Fehler ist ein Zuordnungsfehler. Das bedeutet, dass die gelieferten Daten nicht zu den Erwartungen des Empfängers passen. Hier sind die häufigsten Ursachen, kategorisiert nach ihrer Art und Priorität:
Kategorie 1: Fehlende oder fehlerhafte Referenzen (Hohe Priorität)
Dies ist die häufigste Ursache für Z17-Fehler. Das System des Empfängers sucht nach einem spezifischen Bezugspunkt, kann ihn aber nicht finden oder er ist falsch.
- Fehlende oder inkorrekte MaLo-ID (Marktlokations-ID): Die MaLo-ID ist der zentrale Schlüssel im Energiemarkt. Ist sie in der Nachricht nicht korrekt enthalten oder passt nicht zu den im System des Empfängers hinterlegten Daten, kann keine Zuordnung erfolgen.
- Betroffene Segmente:
LOC+172in UTILMD,IDE+Z07in UTILMD (für Zählpunkte),RFFim Kontext von MaLo-IDs.
- Betroffene Segmente:
- Falsche oder fehlende Zählpunktbezeichnung: Ähnlich wie die MaLo-ID, aber spezifisch für den Zählpunkt.
- Betroffene Segmente:
LOC+172im Kontext von Zählpunkten.
- Betroffene Segmente:
- Referenz auf nicht existierenden Vorgang: Eine Nachricht bezieht sich auf einen Vorgang (z.B. eine Anmeldung, eine Kündigung), der beim Empfänger nicht bekannt ist oder bereits abgeschlossen wurde.
- Betroffene Segmente:
RFF+ZXX(z.B.RFF+Z13für die Referenz auf einen vorherigen Geschäftsvorfall).
- Betroffene Segmente:
- Inkonsistente Partneridentifikation: Die Absender- oder Empfänger-ID in der Nachricht stimmt nicht mit den im System des Empfängers erwarteten IDs überein.
- Betroffene Segmente:
NAD+MS(Absender),NAD+MR(Empfänger).
- Betroffene Segmente:
Kategorie 2: Kontextuelle und logische Zuordnungsfehler (Mittlere Priorität)
Diese Fehler treten auf, wenn die Daten zwar syntaktisch korrekt sind, aber in ihrer Kombination oder im Kontext des Geschäftsvorfalls nicht zusammenpassen oder nicht erwartet werden.
- Unzulässige Kombination von Geschäftsvorfall und Objekttyp: Der im
BGM-Segment definierte Geschäftsvorfall (z.B. eine Änderung) ist für das referenzierte Objekt (z.B. eine bestimmte Art von Marktlokation) nicht zulässig oder nicht vorgesehen.- Betroffene Segmente:
BGM(Geschäftsvorfall),LOC(Objekttyp).
- Betroffene Segmente:
- Nutzungseinschränkung des Z17 nicht beachtet: Wie im Kontextwissen erwähnt, gibt es spezifische Bedingungen, unter denen die Z17-Prüfung nicht angewendet werden darf. Wenn die sendende Partei diese Bedingungen (z.B. bestimmte
BGM-Codes oderIMD-Kombinationen in einerORDERS-Nachricht) nicht berücksichtigt, kann es zu einem Z17 kommen, obwohl die eigentliche Nachricht korrekt wäre. Dies ist ein häufiger Fall bei komplexeren Prozessen oder Sonderfällen.- Betroffene Segmente:
BGM,IMD(in der ursprünglichenORDERS-Nachricht),NAD+MSmit Rolle LF undBGM+Z12.
- Betroffene Segmente:
- Falsche oder fehlende Zeitangaben: Die angegebenen Zeiträume (z.B. Lieferbeginn, Gültigkeitsdauer) passen nicht zu den Erwartungen des Empfängersystems oder sind inkonsistent mit anderen Daten.
- Betroffene Segmente:
DTM(Datums-/Zeitangaben).
- Betroffene Segmente: