Energieversorger, die SAP Utilities verwenden und in Erwägung ziehen, dynamische Stromtarife einzuführen, stehen mehrere Ansätze offen. Allerdings hat sich ein bestimmter Weg als “Best Practice” herauskristallisiert, der das vorhandene System am wenigsten stört und eine gute Integration in bestehende Prozesse ermöglicht.

Dynamische Stromtarife im ERP

Der innovative Lösungsansatz

Zwar könnten einige davon ausgehen, dass es am besten wäre, einfach ein paralleles System neben SAP IS-U aufzubauen oder sogar auszulagern, aber wir bei der STROMDAO empfehlen, dynamische Tarife von Beginn an in die Kernprozesse des Unternehmens einzubinden, auch wenn anfangs ein paralleles System für den Pilotbetrieb eingerichtet wird, dessen Hosting wir natürlich auch übergangsweise anbieten.

Die strategische Sichtweise

Strategisch gesehen setzen dynamische Tarife auf die zukünftigen Veränderungen des Marktes, indem sie Demand-Side-Management durch preisliche Anreize ermöglichen. Dies deutet darauf hin, dass dynamische Tarife nicht nur vorübergehend eingeführt, sondern zu einer dauerhaften Lösung werden.

Integration in bestehende ERP-Systeme

Bei der Analyse der aktuell umgesetzten Stromprodukte innerhalb von SAP IS-U sind bereits ähnliche Strukturen wie bei dynamischen Tarifen vorhanden. Produkte für RLM-Kunden (Registrierende Leistungsmessung) oder Zählerstandsgangmessung (ZSG), die seit 2012 existieren, haben bereits ein kürzeres Intervall zwischen Verbrauch und Abrechnung (Clearing), ähnlich dem Bedarf bei dynamischen Stromtarifen. Auch Produkte mit Zweitarifen, wie Wärmestromtarife, arbeiten mit mehreren Zählerwerken und sind für dynamische Tarife anpassbar, da die notwendigen Prozesse im SAP IS-U System bereits integriert sind.

Visionärer Ansatz

Im Blick auf §14a EnWG könnte die Zukunft noch ganz andere Stromprodukte bringen, beispielsweise individuelle Flatrates, die sich nach der Netzdienlichkeit des Strombedarfs richten. Sinkt der Bedarf zu Zeiten von geringer Erzeugung aus erneuerbaren Quellen, könnten die Kosten für den Verbraucher geringer sein und umgekehrt.

Umsetzung mit dem STROMDAO EAF

STROMDAO’s Energy Application Framework (EAF) automatisiert die Umsetzung dynamischer Stromtarife vollständig durch folgende Schritte[1]:

  1. Ablesung: Smart Meter erfassen den Stromverbrauch in Echtzeit.
  2. Aufbereitung: Die erfassten Daten werden validiert, konsolidiert und eventuell angereichert.
  3. Settlement: Die dynamischen Tarife werden auf den tatsächlichen Verbrauch angewendet, und der Verbrauch wird mit den aktuellen Preisen verrechnet.
  4. Clearing: Abrechnungen zwischen Verbrauchern und Stromlieferanten werden konsolidiert.
  5. Debit: Zahlungen werden verarbeitet, Forderungen eingezogen, bei Bedarf Mahnverfahren eingeleitet.

Diese Schritte werden durch den Metering Service des EAF getriggert und ermöglichen eine effiziente und zeitnahe Abwicklung aller Prozesse von der Erfassung bis zur finalen Zahlung. Es bildet eine Schnittstelle zu intelligenten Messsystemen (iMSys), wodurch nicht nur die Tarifinformationen bereitgestellt, sondern auch die Abrechnung transparent und zeitgenau sichergestellt wird.

Die energiewirtschaftlichen Akteure, die von dieser Integration profitieren können, sind Messstellenbetreiber, Letztverbraucher, Lieferanten und Aggregatoren. Der tariffördernde Service des EAF verwaltet variable Tarife, die basierend auf verschiedenen Ereignissen generiert und für bestimmte Zeitfenster gültig gemacht werden. Dies ermöglicht es Verbrauchern und Erzeugern, flexibel auf marktspezifische Veränderungen zu reagieren und dadurch ihre Energiekosten zu optimieren.

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