Der Messstellenbetrieb umfasst den Einbau, die Wartung und den Betrieb von Stromzählern. Traditionell wurde diese Aufgabe vom örtlichen Netzbetreiber, dem sogenannten grundzuständigen Messstellenbetreiber, übernommen. Seit der Liberalisierung des Energiemarktes haben Verbraucher jedoch die Möglichkeit, einen sogenannten wettbewerblichen Messstellenbetreiber (wMSB) zu wählen. Dieser übernimmt die genannten Aufgaben und kann zusätzliche Dienstleistungen anbieten.

Unterschiede zwischen grundzuständigem und wettbewerblichem Messstellenbetrieb

Der grundzuständige Messstellenbetreiber ist standardmäßig für alle Messstellen in seinem Versorgungsgebiet verantwortlich. Verbraucher können jedoch einen wMSB beauftragen, der oft erweiterte Services wie detaillierte Verbrauchsanalysen oder den Einsatz moderner Smart Meter anbietet. Einige dieser Anbieter betreuen bereits tausende von Smart Metern bundesweit und bieten Mehrwertdienste wie Echtzeitdaten und anlagenscharfe Prognosen auf Basis künstlicher Intelligenz an.

Integration von Smart Metern bei Photovoltaikanlagen

Beim Erwerb einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) wird häufig ein neuer Stromzähler installiert, um sowohl den bezogenen als auch den eingespeisten Strom zu messen. Dieser sogenannte Zweirichtungszähler ist essenziell für die ordnungsgemäße Zuordnung von Verbrauch und Einspeisung. In einigen Fällen kann der installierte Zähler ein Smart Meter sein, das erweiterte Funktionen bietet. Solarteure, also die Installateure der PV-Anlagen, können durch die Installation solcher Smart Meter zusätzliche Einnahmen erzielen. Es ist daher ratsam, sich genau über die Art des eingebauten Zählers und die damit verbundenen Kosten zu informieren.

Vielfalt der Anbieter und Empfehlungen des Verbraucherschutzes

Der Markt für Messstellenbetreiber ist vielfältig, und es gibt zahlreiche Anbieter mit unterschiedlichen Serviceangeboten. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass bei der Umstellung auf digitale Stromzähler zusätzliche Kosten entstehen können. Laut Gesetz dürfen die Kosten für digitale Stromzähler jährlich maximal 20 Euro brutto betragen. Es ist wichtig, die Vertragsbedingungen genau zu prüfen, um unerwartete Kosten zu vermeiden. Einige Anbieter könnten separate Rechnungen für den Messstellenbetrieb stellen, was zu höheren Gesamtkosten führen kann.

Komfort und Servicequalität des Messstellenbetriebs

Die Entscheidung für einen bestimmten Messstellenbetreiber sollte nicht nur auf den Kosten basieren. Der Komfort und die Servicequalität spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Der örtliche Netzbetreiber kennt die regionalen Gegebenheiten oft sehr genau und kann bei Störungen oder technischen Fragen schnell reagieren. Einige Verbraucherzentralen empfehlen daher, den Messstellenbetrieb beim lokalen Netzbetreiber zu belassen, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Netzbetreiber oft auch Messstellenbetreiber ist und in dieser Funktion unter Umständen eine separate Rechnung stellen kann.

tl;dr

Verbraucher haben die Wahl zwischen dem grundzuständigen und einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber. Bei der Installation einer PV-Anlage sollte genau geprüft werden, welcher Zählertyp verbaut wird und welche Kosten damit verbunden sind. Die Vielfalt der Anbieter ermöglicht es, einen Service zu wählen, der den individuellen Bedürfnissen entspricht. Dennoch ist es wichtig, die Empfehlungen des Verbraucherschutzes zu berücksichtigen und die Vertragsbedingungen sorgfältig zu prüfen, um unerwartete Kosten und Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Für weitere Informationen und Empfehlungen können Sie die Webseite der Verbraucherzentrale besuchen.

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