Ein realer Fall und seine Konsequenzen

Die Energiewende ist ein zentrales Thema unserer Zeit, und viele Hausbesitzer entscheiden sich dafür, in erneuerbare Energien zu investieren. Doch oft stoßen sie auf unerwartete Hürden, die nicht nur technischer, sondern auch kommunikativer Natur sind. Ein realer Fall, der stellvertretend für viele ähnliche Situationen steht, zeigt, wie Kommunikationsprobleme zwischen verschiedenen Akteuren in der Energiewirtschaft zu erheblichen Schwierigkeiten führen können.

Der Fall: Eine PV-Anlage und die fehlende Einbaumeldung

Ein Hausbesitzer hat sich eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) installieren lassen. Er hat einen wettbewerblichen Messstellenbetreiber (wMSB) gewählt, anstatt den grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB). Alles schien gut zu laufen, bis der Netzbetreiber eine Nachricht an den Hausbesitzer schickte:

„Wir können nur mit der Marktnachricht des neuen Zählers eine SEIN-Anlage in unserem Datenumfeld aufbauen, sodass die Einspeisung bilanziert werden kann. Bitte gehen Sie hierzu auf Ihren MSB zu, sodass er uns die neue Zählernummer über die Marktnachricht kommuniziert.“

Für den Hausbesitzer war diese Nachricht schwer verständlich. Was bedeutet das alles? Warum kann der Netzbetreiber die Einspeisung nicht bilanzieren? Und was ist eine Marktnachricht?

Die Erklärung: Marktkommunikation und ihre Bedeutung

Um das Problem zu verstehen, müssen wir einen Blick auf die Marktkommunikation in der Energiewirtschaft werfen. Der Messstellenbetreiber (MSB) ist verantwortlich für die Kommunikation mit dem Netzbetreiber. Diese Kommunikation erfolgt über automatisierte Nachrichten, die sogenannte Marktkommunikation. Früher wurden hierfür E-Mails verwendet, die von den Systemen automatisch verarbeitet werden konnten. Heute wird ein anderes Verfahren namens AS4 verwendet, aber das Prinzip bleibt dasselbe: Über diese Nachrichten werden Veränderungen, Zählerstände und Abrechnungen ausgetauscht.

In diesem Fall fehlt die Nachricht, dass ein Einspeisezähler vorhanden ist. Ohne diese Einbaumeldung kann der Netzbetreiber die Einspeisung nicht bilanzieren und somit keine Einspeisevergütung auszahlen. Es kann sogar vorkommen, dass der Netzbetreiber die Zählerdaten erhält, diese aber nicht verarbeiten kann, weil der Einbau nicht gemeldet wurde. Für jede Nachricht gibt es eine Bestätigung oder Ablehnung. Fehlt die Einbaumeldung, erhält der Absender eine Ablehnungsnachricht (APERAK Nachricht), die kurzfristig bearbeitet werden muss.

Die Konsequenzen: Inkonsistente Daten und nicht funktionierende Prozesse

Dieses Kommunikationsproblem führt zu inkonsistenten Daten und nicht funktionierenden Prozessen. Der Hausbesitzer versucht, das Problem zu beheben, hat aber oft nicht die notwendigen Hintergrundinformationen. Fehler sind vorprogrammiert, und die Situation wird noch frustrierender. Der Hausbesitzer fühlt sich alleingelassen und denkt, er sei der einzige Kunde mit solchen Problemen.

Fazit: Demotivation durch Kommunikationsprobleme

Es ist bedauerlich, dass gerade die Bürger, die in die Energiewende investieren, durch solche Kommunikationsprobleme demotiviert werden. Auch den Verkäufern von PV-Anlagen muss eine Mitschuld gegeben werden, da sie diese Art von Problemen täglich erleben und ihre Kunden besser an die Hand nehmen sollten. Eine klare und verständliche Kommunikation sowie eine bessere Betreuung der Kunden könnten viele dieser Probleme vermeiden und die Energiewende vorantreiben.