Besitzer eines Plug-in-Hybriden (PHEV) erleben im Winter oft eine Überraschung: Der Verbrauch bei rein elektrischer Fahrweise (EV-Mode) steigt erheblich an. Zwar ist ein höherer Energieverbrauch bei kälteren Temperaturen auch bei reinen Elektroautos bekannt, doch scheint der Effekt bei PHEVs besonders stark auszufallen. Um diesen Unterschied zu verstehen, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Funktionsweise eines PHEVs, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

Die Technik hinter dem erhöhten Verbrauch

PHEVs kombinieren einen Elektro- mit einem Verbrennungsmotor, was ihnen eine hohe Flexibilität ermöglicht. Anders als reine Elektroautos streben PHEVs stets danach, beide Antriebssysteme betriebsbereit zu halten. Diese Eigenschaft hat im Winter spürbare Auswirkungen. Direkt nach dem Losfahren versucht das Fahrzeug, den Verbrennungsmotor auf eine betriebsbereite Temperatur zu bringen – unabhängig davon, ob dieser für die aktuelle Fahrt benötigt wird oder nicht.

Die Erwärmung des Verbrennungsmotors kann auf zwei Arten erfolgen:

  1. Elektrische Vorwärmung des Kühlwassers: Energie aus der Batterie wird genutzt, um den Motor vorzuwärmen, was den Stromverbrauch erhöht.
  2. Kaltstart des Motors: In einigen Fällen startet der Verbrennungsmotor direkt, auch wenn die Batterie ausreichend geladen ist.

Dieses Verhalten resultiert aus der Konstruktion eines PHEVs, das stets auf Flexibilität ausgelegt ist. Der Verbrennungsmotor soll auch nach längerer reiner E-Fahrt einsatzbereit bleiben, beispielsweise für lange Strecken oder plötzliche Leistungsanforderungen.

Der zusätzliche Energiebedarf im Winter

Im Winter stellt auch die Heizleistung eine Herausforderung dar. Während bei einem Verbrennungsmotor Abwärme genutzt wird, um das Fahrzeug zu heizen, erzeugt ein Elektromotor keine Abwärme. Daher wird zusätzliche Energie aus der Batterie benötigt, um den Innenraum zu erwärmen. Dieser Effekt ist bei allen Elektrofahrzeugen zu beobachten, verstärkt sich jedoch bei PHEVs durch die parallele Erwärmung des Verbrennungsmotors.

Das Ergebnis: Der Energieverbrauch eines PHEVs steigt im Winter überproportional an, sowohl durch den Heizbedarf als auch durch die Vorbereitungsmaßnahmen des Verbrennungsmotors.

Lohnt sich das Laden noch?

In Zeiten hoher Energiepreise stellt sich insbesondere im Winter die Frage, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, den PHEV ausschließlich elektrisch zu betreiben. Die Webanwendung „Laden oder Tanken“ bietet hier eine praktische Unterstützung. Nutzer können ihre individuellen Verbrauchswerte eingeben und herausfinden, ob das Laden im Vergleich zum Tanken noch wirtschaftlich ist.

Insbesondere bei stark erhöhtem Verbrauch durch winterliche Bedingungen kann es sinnvoll sein, die jeweilige Strategie anzupassen und das Lade- oder Tankverhalten entsprechend zu optimieren.

tl;dr

Der gesteigerte Verbrauch eines PHEVs im Winter ist technisch bedingt und resultiert aus der Notwendigkeit, sowohl den Heizbedarf des Fahrzeugs zu decken als auch den Verbrennungsmotor betriebsbereit zu halten. Mit diesem Wissen können PHEV-Besitzer die saisonalen Schwankungen besser verstehen und ihre Entscheidungen beim Laden oder Tanken gezielt optimieren. Tools wie „Laden oder Tanken“ helfen dabei, im Alltag die kosteneffizienteste und umweltfreundlichste Lösung zu finden.

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