Warum es ums Geld und nicht um Ideologie geht
In der aktuellen Debatte um die Zukunft der deutschen Energieversorgung positioniert sich die AfD klar: Kohle und Atomkraft sollen die Stützpfeiler unserer Energieversorgung bleiben. Während diese Forderung oberflächlich betrachtet als Beitrag zur Versorgungssicherheit verkauft wird, lohnt sich ein Blick auf die Zahlen. Denn hinter dem vermeintlichen Schutz vor Blackouts lauert eine andere Gefahr: steigende Stromkosten für alle.
Die Idee, auf fossile Energieträger wie Kohle und Gas zu setzen, mag kurzfristig attraktiv erscheinen. Doch wenn wir die wirtschaftlichen Auswirkungen genauer betrachten, wird schnell klar, dass genau diese Technologien unseren Strom erheblich verteuern. Warum? Die Antwort liegt in den Produktionskosten und der wirtschaftlichen Effizienz der verschiedenen Energieträger.
Die Kostenfalle fossiler Energieträger
Ein Blick auf die realen Daten zur Stromerzeugung zeigt das wahre Problem: Fossile Energieträger wie Kohle und Gas sind schlichtweg teuer. Laut aktueller Statistiken ergibt sich folgende Situation:
- Strom aus Gas hat einen durchschnittlichen Preis von 94,07 €/MWh.
- Strom aus Steinkohle kostet durchschnittlich 92,62 €/MWh.
- Zum Vergleich: Strom aus Wind (Onshore) liegt bei nur 63,66 €/MWh, und selbst Solarstrom kommt auf lediglich 44,71 €/MWh.
Die Unterschiede sind frappierend und sprechen eine klare Sprache: Jedes Kilowatt fossiler Energie treibt die Kosten in die Höhe. Besonders bemerkenswert ist, dass die angeblich so günstige Kohle faktisch fast genauso teuer ist wie Gas. Beide Technologien erreichen eine ähnliche Preisklasse – und diese ist weit über den Kosten erneuerbarer Energien.
Die Rechnung für die Haushalte: 300 Euro mehr pro Jahr
Was bedeutet das konkret für die deutschen Stromverbraucher? Nehmen wir ein durchschnittliches Haushaltseinkommen und einen Jahresverbrauch von 4.000 kWh an. Würde der deutsche Strommix auf Kohle und Gas umgestellt, würden die Mehrkosten pro Haushalt bei etwa 300 € pro Jahr liegen. Und das ist noch konservativ gerechnet! Zusätzlich müssen wir bedenken, dass fossile Energieträger nicht nur im Betrieb teuer sind, sondern auch langfristige Kosten durch Umwelt- und Gesundheitsschäden verursachen.
Die populistische Mär der billigen Kohle
Die AfD behauptet, sie setze sich für den „Bürger“ ein, der unter hohen Strompreisen leidet. Doch ihre Energiepolitik spricht eine andere Sprache. Der Fokus auf fossile Energien führt zwangsläufig zu höheren Stromkosten – ein Fakt, der sich nicht wegdiskutieren lässt. Ironischerweise sind es die erneuerbaren Energien, die mittlerweile am kosteneffizientesten arbeiten und die Preise stabilisieren könnten.
tl;dr Schluss mit teurer Ideologie – der Markt hat gesprochen
Die Debatte über die Zukunft der Energieversorgung sollte von Fakten und nicht von Ideologie geprägt sein. Und die Fakten sind klar: Fossile Energien sind teuer und ineffizient, während erneuerbare Energien günstig und zunehmend wettbewerbsfähig sind. Eine Politik, die auf Kohle und Gas setzt, mag populistisch klingen, wird jedoch direkt in die Taschen der Verbraucher greifen.
Wer die wahren Interessen der Bürger vertritt, setzt auf erneuerbare Energien und nicht auf die antiquierten Technologien des letzten Jahrhunderts. Denn nur so bleibt der Strom bezahlbar – für alle!
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