Im Rahmen des BlogAdvent 2024 stellen wir jeden Tag einen Bundespolitiker am Morgen und einen Verband/Organisation am Nachmittag vor.
Dr. Jan-Niclas Gesenhues ist ein Name, der in der deutschen Energiepolitik nicht mehr wegzudenken ist. Geboren am 12. Februar 1990 in Karlsruhe, hat er sich durch seine akademischen, beruflichen und politischen Erfahrungen zu einem der führenden Experten im Bereich der Stromversorgung, erneuerbaren Energien und des Stromnetzes entwickelt. Als Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen hat er sich durch seine fundierten Kenntnisse und sein Engagement einen Namen gemacht. In diesem Blogbeitrag möchten wir euch Dr. Gesenhues näher vorstellen und einen Einblick in seine bisherige Laufbahn geben.
Akademischer Hintergrund
Dr. Gesenhues’ akademischer Werdegang ist beeindruckend. Er absolvierte ein Studium der Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Umwelt- und Ressourcenökonomik und schloss dieses mit einem Master of Science ab. Seine Promotion im Bereich internationale Umwelt- und Energiepolitik, die er an der Universität Münster in Zusammenarbeit mit der Universität Maputo in Mosambik durchführte, verdeutlicht sein tiefes Verständnis für die ökonomischen und politischen Aspekte der Energieversorgung. Seine Dissertation mit dem Titel „Smart Energy in Mozambique. Drivers, Barriers and Options“ zeigt, dass er sich intensiv mit den Herausforderungen und Chancen der Energieversorgung in Entwicklungsländern auseinandergesetzt hat.
Berufliche Erfahrung
Neben seiner akademischen Laufbahn sammelte Dr. Gesenhues wertvolle berufliche Erfahrungen. Von 2019 bis 2021 war er Bereichsleiter Internationale Projekte bei der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf. In dieser Position war er maßgeblich am Aufbau und der Durchführung von Partnerschaftsprojekten beteiligt, die durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert wurden. Diese Projekte umfassten Länder wie Mosambik, Südafrika, Jordanien und Marokko und hatten Schwerpunkte in den Bereichen berufliche Bildung, Aufbau von Verbandsstrukturen und Klimaschutz.
Vor seiner Tätigkeit bei der Kreishandwerkerschaft arbeitete Dr. Gesenhues als Mitarbeiter im Landtag NRW im Bereich Naturschutz und Landwirtschaft sowie in der Forschung und Entwicklungszusammenarbeit. Dabei verbrachte er rund 1,5 Jahre in Mosambik und Simbabwe, was ihm ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen der Energieversorgung in diesen Ländern vermittelte.
Politische Erfahrung
Dr. Gesenhues’ politische Karriere ist ebenso bemerkenswert. Von 2018 bis Juni 2022 war er Mitglied des Landesvorstands der Grünen NRW. Zuvor war er von 2014 bis November 2021 Fraktionsvorsitzender im Kreistag Steinfurt und von 2016 bis November 2021 Vorsitzender des Umweltausschusses des Kreises Steinfurt. Seit September 2022 ist er Vorsitzender des Bezirksverbands Grüne Westfalen.
Seit 2021 ist Dr. Gesenhues Mitglied im Deutschen Bundestag. Von Juli 2022 bis Februar 2024 war er umweltpolitischer Sprecher der grünen Fraktion und Leiter der Arbeitsgruppe Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Seit Februar 2024 ist er Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Aufsichtsratsmandate
Dr. Gesenhues’ Engagement geht weit über seine politischen Ämter hinaus. Er ist Vorsitzender der Aufsichtsräte der Bundesgesellschaft für Endlagerung, der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit und der Gesellschaft für Zwischenlagerung. Darüber hinaus war er bis Februar 2024 Mitglied im Beirat des Deutschen Evaluierungsinstituts der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) und der Internationalen Naturschutzakademie (INA).
Teilnahme an Veranstaltungen
Dr. Gesenhues ist ein gefragter Redner und Teilnehmer bei verschiedenen Veranstaltungen. Laut seiner Parteiseite hat er an zahlreichen Podiumsdiskussionen, Konferenzen und Parteiveranstaltungen teilgenommen. Auch an Sitzungen des Deutschen Bundestages, wie denen des Ausschusses für Wirtschaft und Energie sowie des Unterausschusses Europarecht, war er beteiligt. Darüber hinaus nahm er an der Konferenz “Digitale Zukunft” im Jahr 2021 und dem “NRW-Digitalgipfel” im gleichen Jahr teil.
Positionen und Engagement
Dr. Gesenhues setzt sich vehement für den Ausstieg aus der Atomkraft und den Kohleausstieg ein. In einem Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” im Jahr 2021 betonte er die Bedeutung des Ausbaus erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz. Er spricht sich gegen eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke aus und fordert mehr Investitionen in erneuerbare Energien.
Auch der Ausbau des Stromnetzes und die Digitalisierung der Energiewirtschaft sind zentrale Themen für Dr. Gesenhues. Er betont die Notwendigkeit eines starken und effizienten Stromnetzes zur Integration erneuerbarer Energien und setzt sich für den Einsatz von Informationstechnologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), Internet of Things (IoT) und Blockchain ein.
Im Bereich der Stromspeicher plädiert Dr. Gesenhues für die Förderung von Speichertechnologien, um die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz zu verbessern. Er unterstützt die Nutzung von Power-to-X-Technologien und setzt sich für die Förderung von Bürger-Stromspeicherprojekten ein.
Ein weiteres wichtiges Thema für Dr. Gesenhues ist die E-Mobilität und die Verkehrswende. Er befürwortet einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur Elektromobilität umfasst, sondern auch den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die Förderung des Radverkehrs und die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dr. Jan-Niclas Gesenhues durch seine umfassende Expertise und sein Engagement zu einem der wichtigsten Ansprechpartner im Bereich der Stromversorgung, erneuerbaren Energien und des Stromnetzes geworden ist. Seine kombinierte akademische, berufliche und politische Erfahrung macht ihn zu einem idealen Ansprechpartner für diesen Themenkomplex.
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