Als langjährige Betreiberin einer Photovoltaikanlage und überzeugte Befürworterin der Energiewende bin ich bestürzt über die jüngsten Vorschläge der FDP zur “Wirtschaftswende Deutschland” (Lesezeichen) Was als Konzept für Wachstum präsentiert wird, droht die Erfolge der letzten Jahrzehnte zunichte zu machen.
Besonders alarmierend finde ich die Pläne, die EEG-Förderung komplett einzustellen. Ja, auch ich habe von der Förderung profitiert - meine PV-Anlage hat sich dank der EEG-Umlage schneller amortisiert als erwartet. Aber hier geht es um viel mehr als persönliche Gewinne. Die EEG-Förderung war und ist der Motor der deutschen Energiewende. Sie hat Tausende Bürger wie mich ermutigt, in erneuerbare Energien zu investieren.
Das Argument der FDP, negative Strompreise seien ein Zeichen dafür, dass keine Förderung mehr nötig sei, greift zu kurz. Diese Preise zeigen doch gerade, dass wir mehr Speicher und intelligente Netze brauchen - nicht weniger Solaranlagen! Die Verschiebung des Klimaneutralitätsziels von 2045 auf 2050 und die Öffnung für Fracking sind weitere Schritte in die falsche Richtung.
Statt die Energiewende auszubremsen, sollten wir sie beschleunigen. Die aktuellen Herausforderungen erfordern mehr Innovation und Investitionen in erneuerbare Energien, nicht weniger. Die FDP verkennt, dass gerade die Energiewende ein Wirtschaftsmotor sein kann - das zeigen die vielen neuen Arbeitsplätze und Unternehmen in diesem Sektor.
Als jemand, der die Entwicklung der erneuerbaren Energien von Anfang an miterlebt hat, kann ich nur warnen: Eine Abkehr von der bisherigen Förderpolitik würde Deutschland im internationalen Wettbewerb zurückwerfen. Andere Länder investieren massiv in die grüne Transformation - wollen wir da wirklich den Anschluss verlieren?
Mehr bei stromhaltig:
- “Strompreise in Deutschland “
- Stand der Energiewende 2024 in Österreich
- Aquila und Entrix bringen Großprojekte an den Start