Die Wiederwahl von Donald Trump als Präsident hat eine bemerkenswerte Kehrtwende in der Energiepolitik der USA eingeleitet. Während die vorherige Biden-Administration auf saubere Energie und Klimaschutz setzte, kehrt Trump nun mit dem Fokus auf fossile Energieträger und dem Mantra „drill, baby, drill“ zurück. Diese Rückkehr zu einer auf Öl und Gas fokussierten Politik könnte tiefgreifende Auswirkungen auf die Energiewirtschaft der USA und die internationalen Klimaziele haben.

In einer Rede nach seinem Wahlsieg betonte Trump die Rolle der USA als weltgrößter Förderer von „flüssigem Gold“ – eine deutliche Anspielung auf das immense Potenzial der Ölreserven. Die Unterstützung für fossile Brennstoffe wie Öl und Gas steht im Zentrum seiner energiepolitischen Agenda. Trump plant zudem, die Steuerlast zu senken und die Verschuldung zu verringern, wobei er die amerikanische Wirtschaft durch eine verstärkte Inlandsproduktion stützen will. Diese Maßnahmen könnten die Abhängigkeit der USA von fossilen Brennstoffen verstärken und die Transformation zu einer sauberen Energiewirtschaft behindern.

Neben der Förderung fossiler Energien könnte Trump die Vereinigten Staaten erneut aus dem Pariser Klimaschutzabkommen herausführen und damit internationale Klimaschutzbemühungen untergraben. Die vorherige Regierung unter Biden hatte intensiv in saubere Energien investiert und die USA auf ein Ziel zur Reduktion von Treibhausgasemissionen eingeschworen. Trumps Ansichten, dass der Klimawandel und der Fokus auf erneuerbare Energien die Energiepreise in die Höhe treiben, könnten die Bestrebungen zur Reduktion der CO₂-Emissionen deutlich verlangsamen.

Ein besonderer Streitpunkt ist die Inflation Reduction Act (IRA) von 2022, die langfristige Steueranreize und Fördermittel für erneuerbare Energien, Energiespeicher und den Ausbau des Stromnetzes bereitstellt. Trump hat angekündigt, diese Gesetzgebung infrage zu stellen und könnte versuchen, bestehende Anreize zurückzufahren. Er favorisiert stattdessen Investitionen in Infrastrukturprojekte wie Straßen und Brücken – weg von klimafreundlichen Projekten.

Auch der internationale Handel könnte durch Trumps Wahl belastet werden. Seine Pläne für hohe Importzölle auf chinesische Waren könnten die US-amerikanische Energieinfrastruktur empfindlich treffen, da viele notwendige Bauteile, die für den Ausbau des Stromnetzes und die Erzeugung erneuerbarer Energien wichtig sind, aus China stammen. Die Zölle könnten somit zu einer Verteuerung der Energieinfrastruktur führen und den Wettbewerb in der sauberen Energiewirtschaft behindern.

Obwohl Trumps Politik klare Auswirkungen auf erneuerbare Energien haben könnte, sind die USA nach wie vor ein wichtiger Markt für erneuerbare Technologien. In vielen Bundesstaaten, besonders im Südwesten und Mittleren Westen, profitieren Unternehmen und Gemeinden bereits von den Mitteln der Infrastruktur- und IRA-Gesetzgebung, und es ist fraglich, ob Trump genügend Unterstützung finden wird, um diese Programme vollständig rückgängig zu machen.

Trumps Amtszeit wird ein neuer Abschnitt in der US-Energiepolitik sein, der viele potenzielle Hürden für die Klimaziele der USA schafft. Dies bedeutet nicht nur eine Rückkehr zu fossilen Energien, sondern auch eine Verschiebung der geopolitischen Kräfte im globalen Kampf gegen den Klimawandel. Ob die USA ihre Emissionsziele unter dieser Führung erreichen können, bleibt ungewiss.

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