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Regelleistung ist ein zentraler Marktmechanismus, der die Bereitstellung von notwendigen Reserven zur Kompensation von Frequenzschwankungen im Stromnetz und zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität sicherstellt. Diese Schwankungen entstehen durch das ständige Ungleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch. Um die Netzfrequenz (in Europa nominal 50 Hz) innerhalb enger Toleranzen zu halten, benötigt das Stromnetz jederzeit schnell verfügbare Reserven, die als Regelleistung bezeichnet werden. Diese umfassen primäre, sekundäre und tertiäre Regelenergie.

Die Beschaffung der Regelleistung erfolgt durch die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), die den Markt für Regelleistung mittels Ausschreibungen und Auktionen organisieren. Erzeuger von Strom, wie Kraftwerke und zunehmend dezentrale Einheiten wie Batteriespeicher, können an diesen Auktionen teilnehmen und ihre Anlagen zur Bereitstellung von Regelleistung anbieten. Der Preis für Regelleistung wird durch das Marktgeschehen bestimmt und spiegelt die Knappheit und die Bereitstellungskosten wider. Die ÜNB schließen dann Verträge mit den erfolgreichen Bietern ab, die sich verpflichten, bei Bedarf schnell und zuverlässig Regelleistung bereitzustellen.

Die Bereitstellung von Regelleistung erfordert von den Erzeugern eine hohe Flexibilität und schnelle Reaktionszeiten. Die Anlagen müssen in der Lage sein, ihre Leistung innerhalb kürzester Zeit zu erhöhen oder zu reduzieren, um auf die Schwankungen im Stromnetz zu reagieren. Dies ist ein wichtiger Aspekt der Netzstabilität und trägt dazu bei, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die genaue Zusammensetzung und der Umfang der benötigten Regelleistung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Netztopologie, der Einspeisung fluktuierender erneuerbarer Energien und der aktuellen Lastsituation.

Primärregelleistung reagiert innerhalb von Sekunden auf Frequenzabweichungen, während die Sekundärregelleistung die Frequenz innerhalb von Minuten regelt und größere Abweichungen ausgleicht. Die Tertiärregelleistung ist eine langsamere Regelung, die den Ausgleich von Regelenergiebedarf übernimmt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Regelleistung ein entscheidender Mechanismus zur Sicherstellung der Netzstabilität und Versorgungssicherheit im Stromnetz ist. Sie wird durch die ÜNB organisiert und durch flexible und schnell reagierende Erzeuger bereitgestellt.


Gewusst?

Was ist Regelleistung und welche Arten gibt es?