Elektromechanische Schalter für hohe Ströme Komponenten wie Kontakte Lichtbogenlöschkammer und Auslösemechanismus sorgen für sicheres Unterbrechen Klassifizierung nach Nennstrom Ausschaltvermögen Auslösecharakteristik und Bauform Richtige Auswahl wichtig für Sicherheit und Anlagenschutz

Leistungsschalter

Leistungsschalter sind elektromechanische Schalter, die dazu ausgelegt sind, hohe elektrische Ströme schnell und sicher zu unterbrechen. Im Gegensatz zu kleineren Schaltern wie Lichtschaltern, die nur geringe Ströme schalten, sind Leistungsschalter für den Schutz von elektrischen Anlagen und Geräten vor Überlastung, Kurzschlüssen und anderen Fehlern konzipiert. Sie finden Anwendung in einer Vielzahl von Bereichen, von der Energieversorgung über industrielle Anlagen bis hin zu privaten Haushalten (in Form von Sicherungen).

Ein Leistungsschalter besteht aus verschiedenen Komponenten, die zusammenarbeiten, um die Stromunterbrechung zu gewährleisten. Zu diesen Komponenten gehören typischerweise:

  • Kontakte: Diese leiten den Strom, solange der Schalter geschlossen ist. Bei Auslösung des Schützes öffnen sich die Kontakte, um den Stromfluss zu unterbrechen. Die Kontakte sind für den jeweiligen Strom und die Schaltzyklen ausgelegt.
  • Lichtbogenlöschkammer: Beim Öffnen der Kontakte entsteht ein Lichtbogen, der durch die hohe Spannung und den Stromfluss erzeugt wird. Die Lichtbogenlöschkammer sorgt dafür, dass dieser Lichtbogen schnell und sicher gelöscht wird, um Schäden am Schalter zu verhindern. Die Konstruktion der Lichtbogenlöschkammer variiert je nach Schaltertyp und Nennstrom.
  • Auslösemechanismus: Dieser Mechanismus löst die Öffnung der Kontakte aus, wenn ein bestimmter Wert eines Fehlerstroms, eine Überstrom- oder eine Erdschluss-Situation eintritt. Die Auslösemechanismen können thermisch (durch Überhitzung) oder elektromagnetisch (durch hohen Stromfluss) arbeiten oder eine Kombination aus beiden sein. Moderne Leistungsschalter sind oft mit elektronischen Auslöseeinheiten ausgestattet, die eine präzisere und schnellere Reaktion ermöglichen.
  • Steuereinheit (optional): Bei komplexeren Leistungsschaltern steuert eine Steuereinheit den Schalterbetrieb, zum Beispiel über Fernbedienung oder Automatisierungssysteme.

Leistungsschalter werden nach verschiedenen Kriterien klassifiziert, unter anderem nach:

  • Nennstrom: Der Strom, den der Schalter dauerhaft schalten kann, ohne zu überhitzen.
  • Ausschaltvermögen: Die maximale Stromstärke, die der Schalter sicher ausschalten kann.
  • Auslösecharakteristik: Das Verhalten des Auslösemechanismus bei verschiedenen Fehlerströmen.
  • Bauform: Die verschiedenen Bauformen sind auf die jeweilige Anwendung zugeschnitten, z.B. Einschub-Leistungsschalter für die einfache Wartung.

Die Auswahl des richtigen Leistungsschalters hängt von den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Anwendung ab. Eine falsche Auswahl kann zu Sicherheitsrisiken und Schäden an elektrischen Anlagen führen.


Gewusst?

Erläutern Sie den Unterschied zwischen dem Nennstrom und dem Ausschaltvermögen eines Leistungsschalters und warum beide Werte für die Auswahl eines geeigneten Schalters wichtig sind.