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Energiemanagementsystem (EMS)

Ein Energiemanagementsystem (EMS) ist ein integriertes System zur Überwachung, Steuerung und Optimierung des Energieverbrauchs in Gebäuden, Anlagen oder sogar ganzen Netzen. Es geht weit über einfache Messgeräte hinaus und umfasst typischerweise folgende Komponenten:

  • Sensoren und Messgeräte: Diese erfassen Daten über den Energieverbrauch verschiedener Systeme und Geräte, wie z.B. Beleuchtung, Heizung, Kühlung, Lüftung, Maschinen etc. Die Daten können verschiedene Parameter umfassen, darunter Energieverbrauch (in kWh, kW), Temperatur, Feuchtigkeit, Druck und vieles mehr.

  • Datenakquisition und -verarbeitung: Die gesammelten Daten werden von einem zentralen System erfasst, verarbeitet und analysiert. Dies kann eine Softwarelösung sein, die auf einem lokalen Server oder in der Cloud läuft. Die Software verarbeitet die Daten, identifiziert Trends und Muster und erstellt Berichte.

  • Steuerungskomponenten: Basierend auf den analysierten Daten kann ein EMS automatisch Anpassungen am Energieverbrauch vornehmen. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass die Beleuchtung in nicht genutzten Bereichen abgeschaltet wird, die Heizung oder Kühlung optimiert wird oder die Betriebszeiten von Maschinen angepasst werden.

  • Visualisierung und Berichterstattung: Ein EMS bietet in der Regel eine Benutzeroberfläche, die es Benutzern ermöglicht, den Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen, Berichte zu generieren und den Energieverbrauch im Laufe der Zeit zu analysieren. Diese Visualisierung erleichtert die Identifizierung von Einsparpotenzialen und die Überwachung der Effektivität von Energiesparmaßnahmen.

  • Kommunikationsschnittstellen: Ein modernes EMS kommuniziert oft mit anderen Systemen, wie z.B. Gebäudeautomationssystemen (BAS), um eine umfassende Gebäudeüberwachung und -steuerung zu ermöglichen. Dies ermöglicht eine integrierte Optimierung des Energieverbrauchs über verschiedene Systeme hinweg.

Ziele eines EMS:

Das Hauptziel eines EMS ist die Reduktion des Energieverbrauchs und die Verbesserung der Energieeffizienz. Dies führt zu finanziellen Einsparungen, einer reduzierten Umweltbelastung und einer gesteigerten Nachhaltigkeit. Weitere Ziele können sein:

  • Verbesserung des Gebäudekomforts: Durch Optimierung von Temperatur, Beleuchtung und Luftqualität.
  • Frühzeitige Erkennung von Fehlfunktionen: Anomalien im Energieverbrauch können auf Defekte in Anlagen hinweisen.
  • Steigerung der Transparenz: Das EMS liefert detaillierte Informationen über den Energieverbrauch, wodurch Verantwortlichkeiten klarer definiert werden können.
  • Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften: Viele Länder und Regionen haben Vorschriften zur Energieeffizienz, die mit einem EMS erfüllt werden können.

Die Komplexität und Funktionalität eines EMS variiert je nach Größe und Anforderungen des Gebäudes oder der Anlage. Von einfachen Systemen für kleine Gebäude bis hin zu komplexen, webbasierten Lösungen für große Industrieanlagen ist eine große Bandbreite verfügbar.


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