Erklären Sie den Abwägungsprozess, der bei der Gestaltung der Regulierung im Energiemarkt eine zentrale Rolle spielt, und nennen Sie mindestens drei gegensätzliche Ziele, die dabei berücksichtigt werden müssen. [Hilfe](/glossary/regulierung im energiemarkt)|[Wissen](/training/regulierung im energiemarkt)
Der Abwägungsprozess bei der Gestaltung der Regulierung im Energiemarkt ist ein komplexer Prozess, der verschiedene, teilweise gegensätzliche Ziele berücksichtigt. Es besteht ein ständiger Spannungsbogen zwischen dem Ziel der Effizienzsteigerung des Marktes und dem Schutz öffentlicher Interessen. So kann beispielsweise eine Deregulierung zu mehr Wettbewerb und Effizienz führen, gleichzeitig aber auch zu einer Gefährdung der Versorgungssicherheit und zu höheren Preisen für Verbraucher, insbesondere in Bezug auf essentielle Güter wie Strom und Gas. Ein weiteres Beispiel ist die Förderung erneuerbarer Energien, die zwar den Umwelt- und Klimaschutz fördert, aber auch mit Kosten verbunden sein kann (z.B. höhere Strompreise durch Subventionen). Zusammenfassend lassen sich folgende gegensätzliche Ziele nennen, die im Abwägungsprozess berücksichtigt werden müssen:
- Effizienzsteigerung vs. Versorgungssicherheit: Eine Deregulierung kann zu mehr Wettbewerb und Effizienz führen, gleichzeitig aber die Versorgungssicherheit gefährden, da die Gewinnmaximierung im Vordergrund stehen könnte und notwendige Investitionen in die Infrastruktur vernachlässigt werden könnten.
- Wettbewerbsförderung vs. Verbraucherschutz: Ein freier und offener Markt fördert den Wettbewerb, kann aber auch zu Preisexplosionen und Ausbeutung von Verbrauchern führen, wenn nicht entsprechende Schutzmechanismen existieren.
- Umweltschutz vs. Wirtschaftlichkeit: Der Ausbau erneuerbarer Energien ist wichtig für den Umweltschutz, kann aber höhere Kosten für die Energieerzeugung nach sich ziehen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft beeinträchtigen.