“Analogdaten”
Was sind Analogdaten? Eine Einführung für Energieexperten
Stell dir vor, du stehst vor einem riesigen Mischpult in einem alten Tonstudio. Unzählige Drehregler, Schieberegler, Anzeigenadeln, die sich sanft auf und ab bewegen. Das ist die Welt der analogen Daten! Aber was hat das mit der Energiewirtschaft zu tun? Mehr als du denkst!
Im Grunde sind Analogdaten wie fließendes Wasser. Sie sind kontinuierlich, das heißt, sie können jeden beliebigen Wert innerhalb eines bestimmten Bereichs annehmen. Denk an die Temperatur eines Transformators. Sie kann 25,1 Grad, 25,15 Grad, 25,157 Grad oder eben jeden Wert dazwischen haben. Es gibt keine festen Stufen, sondern einen stufenlosen Übergang. Ein klassisches Beispiel aus der Energiewirtschaft ist die Spannung im Stromnetz. Diese schwankt ständig ein bisschen, je nachdem wie viele Geräte gerade eingeschaltet sind oder wie viel Strom gerade von Windrädern und Solaranlagen kommt. Diese feinen, kontinuierlichen Änderungen – das sind analoge Daten in Aktion!
Um den Unterschied zu Digitaldaten besser zu verstehen, stell dir einen Lichtschalter vor. Der kennt nur zwei Zustände: Ein oder Aus. Digitaldaten sind so: Sie sind diskret, das heißt, sie können nur ganz bestimmte, vordefinierte Werte annehmen. In der digitalen Welt sind das oft einfach nur Nullen und Einsen – wie beim Lichtschalter “Aus” oder “Ein”. Ein Beispiel für Digitaldaten in der Energiewirtschaft wäre der Status einer Sicherung. Entweder sie ist “durchgebrannt” (1) oder “in Ordnung” (0) – etwas dazwischen gibt es nicht.
Denk nochmal an das Mischpult: Die Drehregler für die Lautstärke sind wie analoge Daten. Du kannst sie stufenlos drehen und die Lautstärke feinjustieren. Ein einfacher An/Aus-Schalter hingegen ist wie ein digitales Signal. Entweder ist der Ton komplett an oder komplett aus.
In der Energiewirtschaft begegnen uns beide Datentypen ständig. Analoge Daten beschreiben oft physikalische Größen wie Temperatur, Druck, Durchfluss oder Spannung, die sich eben kontinuierlich ändern. Digitale Daten hingegen repräsentieren oft Zustände, Befehle oder Zählerstände.
Es ist wichtig zu verstehen, dass analoge Daten die ursprüngliche Form vieler Messwerte in der realen Welt sind. Erst durch eine Umwandlung werden sie digital und damit für Computer und moderne Steuerungssysteme verarbeitbar. Aber dazu später mehr! Fürs Erste behalte im Kopf: Analogdaten sind die sanften, fließenden Informationen, die uns ein detailliertes Bild der Energiewelt liefern, während Digitaldaten die klaren, abgegrenzten Informationen sind, die uns helfen, Entscheidungen zu treffen und Systeme zu steuern.
Wie werden Analogdaten gemessen? Sensoren im Einsatz
Na klar, jetzt wird es richtig spannend, denn wir tauchen ein in die Welt der analogen Messungen! Wie kriegen wir diese kontinuierlichen Werte denn nun in den Griff? Das Geheimnis liegt in cleveren Helferlein, den analogen Sensoren. Man könnte sie als die “Sinnesorgane” der Energietechnik bezeichnen.
Stell dir einen analogen Sensor wie einen kleinen Übersetzer vor. Seine Aufgabe ist es, eine physikalische Größe – sowas wie Temperatur, Druck oder Durchfluss – in ein elektrisches Signal zu “übersetzen”. Warum elektrisch? Weil wir mit elektrischen Signalen super arbeiten können. Wir können sie messen, verstärken, übertragen und natürlich auch in digitale Daten umwandeln, aber dazu später mehr.
Das Prinzip ist eigentlich genial einfach: Analoge Sensoren nutzen physikalische Effekte, die sich mit der zu messenden Größe verändern. Diese Veränderung wird dann in ein elektrisches Signal umgewandelt, meistens in eine Spannung oder einen Strom. Und das Tolle ist: Je stärker die physikalische Größe, desto stärker auch das elektrische Signal. Das ist diese berühmte Proportionalität, die analoge Daten so direkt und anschaulich macht.
Mal ein paar Beispiele, damit es plastischer wird:
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Temperatursensoren: In Kraftwerken ist es super wichtig, die Temperatur von Generatoren, Transformatoren oder Kesseln im Auge zu behalten. Hier kommen oft Thermoelemente oder Widerstandsthermometer zum Einsatz. Ein Thermoelement besteht aus zwei unterschiedlichen Metallen, die miteinander verbunden sind. Ändert sich die Temperatur an der Verbindungsstelle, entsteht eine kleine Spannung – je heißer, desto mehr Spannung. Ein Widerstandsthermometer hingegen nutzt den Effekt, dass sich der elektrische Widerstand bestimmter Materialien mit der Temperatur ändert. Auch hier gilt: Temperatur hoch, Widerstand hoch (oder runter, je nach Material). Beide Sensortypen liefern uns ein analoges Spannungssignal, das direkt die Temperatur widerspiegelt.
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Drucksensoren: In Pipelines für Gas oder Öl, aber auch in Wasserkraftwerken herrscht ordentlich Druck. Um Lecks oder gefährliche Überdrücke zu vermeiden, brauchen wir Drucksensoren. Viele Drucksensoren basieren auf Dehnungsmessstreifen. Das sind winzige, mäanderförmige Leiterbahnen, die auf ein Trägermaterial aufgebracht sind. Wenn Druck auf den Sensor wirkt, wird das Material minimal verformt und die Dehnungsmessstreifen werden gedehnt oder gestaucht. Dadurch ändert sich ihr elektrischer Widerstand – et voilà, wir haben wieder ein analoges Signal, das den Druck repräsentiert.
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Durchflusssensoren: Wie viel Wasser rauscht gerade durch die Turbine im Wasserkraftwerk? Oder wie viel Gas strömt durch eine Pipeline? Für solche Messungen gibt es Durchflusssensoren. Ein Beispiel sind magnetisch-induktive Durchflussmesser. Die funktionieren nach dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion. Vereinfacht gesagt: Wenn ein leitfähiges Medium (z.B. Wasser) durch ein Magnetfeld fließt, wird eine Spannung induziert. Je schneller das Medium fließt, desto höher die Spannung. Und ratet mal, was für ein Signal wir am Ende haben? Richtig, ein analoges Spannungssignal, das direkt den Durchfluss angibt.
Es gibt noch unzählige andere Arten von analogen Sensoren für verschiedenste Messgrößen – Füllstandssensoren, Beschleunigungssensoren, Lichtsensoren, und und und. Aber alle haben eines gemeinsam: Sie wandeln eine physikalische Größe in ein analoges elektrisches Signal um, das wir dann weiterverarbeiten können.
Im nächsten Schritt schauen wir uns an, was mit diesen analogen Signalen passiert, wenn sie in die digitale Welt katapultiert werden sollen – denn da wartet die Analog-Digital-Wandlung auf uns, ein spannendes Thema für sich!
Analog zu Digital: Die Wandlung und ihre Bedeutung
Okay, wir haben also verstanden, dass analoge Daten die Sprache der physikalischen Welt sind – kontinuierlich, fließend, unendlich fein. Aber unsere Computer, die fleißigen Helfer in der modernen Energiewirtschaft, sprechen eine andere Sprache: Digital. Sie verstehen nur „Ja“ und „Nein“, „0“ und „1“, diskrete Werte eben. Wie bringen wir diese beiden Welten zusammen? Hier kommt die Analog-Digital-Wandlung, kurz ADC, ins Spiel – quasi der Dolmetscher zwischen Analog und Digital.
Stell dir vor, du sprichst fließend Deutsch, dein Computer aber nur Binärcode. Um ihm eine deutschsprachige Nachricht zu übermitteln, brauchst du jemanden, der jedes deutsche Wort in eine Abfolge von 0en und 1en übersetzt. Genau das macht der ADC mit analogen Messwerten. Er nimmt ein kontinuierliches, analoges Signal – sagen wir mal, die Spannung eines Temperatursensors – und „übersetzt“ es in eine Reihe von digitalen Werten, die der Computer versteht und weiterverarbeiten kann.
Warum ist diese Übersetzung überhaupt notwendig? Ganz einfach: Weil die gesamte moderne Datenverarbeitung, Speicherung und Übertragung auf digitalen Technologien basiert. Ob Smart Grids, Predictive Maintenance oder Energiehandel – überall werden Daten digital verarbeitet. Analoge Messwerte von Sensoren müssen also in digitale Daten umgewandelt werden, um in diesen digitalen Prozessen genutzt werden zu können. Ohne ADC wären unsere Computer in der Energiewirtschaft quasi taub und blind für die reale, analoge Welt da draußen.
Und wie funktioniert diese Wandlung nun im Detail? Vereinfacht gesagt, zerlegt der ADC den kontinuierlichen, analogen Wert in kleine, diskrete „Stufen“. Dieser Prozess nennt sich Quantisierung. Denk an eine Rampe – ein stufenloser Übergang von unten nach oben. Das ist analog. Und jetzt stell dir daneben eine Treppe vor – viele einzelne Stufen, um nach oben zu gelangen. Das ist quantisiert, also digitalisiert.
Der ADC misst in regelmäßigen Abständen den analogen Wert – das nennt man Abtastung – und ordnet diesen Messwerten dann jeweils eine digitale Stufe zu. Wenn wir zum Beispiel eine Temperatur von 23,7 Grad Celsius messen, und unser ADC hat Stufen in 0,1 Grad Schritten, dann wird der ADC diesen Wert vielleicht auf 23,7 Grad „runden“ und diesen Wert digital darstellen. Oder vielleicht rundet er auf 23,8 Grad, je nachdem, wie genau die Stufen definiert sind.
Hier kommt der Haken: Informationsverlust! Du ahnst es vielleicht schon – bei dieser „Übersetzung“ von Analog zu Digital geht Information verloren. Denn die analoge Welt ist unendlich fein, während die digitale Welt aus begrenzten, diskreten Stufen besteht. Wenn wir unsere Temperatur von 23,7 Grad auf 23,7 Grad oder 23,8 Grad „runden“, verlieren wir die Information über die Feinheiten zwischen diesen Stufen. Es ist, als würden wir ein hochauflösendes Foto in ein Pixelbild umwandeln – Details gehen verloren, das Bild wird etwas „verpixelter“.
Aber wie schlimm ist dieser Informationsverlust? Das hängt von der Auflösung des ADC ab. Stell dir unsere Treppe wieder vor. Wenn die Treppe sehr feine Stufen hat – viele, flache Stufen – dann ist der Unterschied zur Rampe geringer. Der Aufstieg ist fast so sanft wie auf der Rampe. Und genauso ist es beim ADC: Je höher die Auflösung, desto feiner sind die digitalen Stufen und desto geringer ist der Informationsverlust.
Die Auflösung eines ADC wird typischerweise in Bit angegeben. Ein ADC mit 8 Bit Auflösung hat 28 = 256 verschiedene digitale Stufen zur Verfügung. Ein ADC mit 16 Bit Auflösung hat schon 216 = 65.536 Stufen – deutlich mehr und damit eine viel feinere „Treppe“. Je höher die Bit-Zahl, desto genauer können analoge Werte digital abgebildet werden und desto geringer ist der Quantisierungsfehler, also der Informationsverlust.
In der Energiewirtschaft, wo es oft auf präzise Messungen ankommt – denk an die genaue Abrechnung von Energieverbrauch oder die feinfühlige Steuerung von Kraftwerken – ist die Wahl des richtigen ADC mit ausreichender Auflösung entscheidend. Denn am Ende wollen wir ja, dass unsere digitalen Systeme die analoge Realität so genau wie möglich abbilden, um fundierte Entscheidungen treffen und unsere Energiesysteme optimal betreiben zu können.
Vorteile und Nachteile von Analogdaten: Ein Vergleich
Analogdaten haben in der Energiewirtschaft, wie in vielen anderen Branchen auch, ihren festen Platz. Aber sind sie wirklich immer die beste Wahl? Oder gibt es Situationen, in denen ihre digitalen Geschwister die Nase vorn haben? Lasst uns mal die Waagschale der Vor- und Nachteile genauer unter die Lupe nehmen.
Die Sonnenseiten der analogen Welt: Präzision und Direktheit
Stellen wir uns vor, wir wollen die Temperatur eines Transformators im Umspannwerk möglichst genau im Auge behalten. Hier trumpfen Analogdaten mit einem unschlagbaren Vorteil auf: ihrer hohen Genauigkeit. Da Analogdaten kontinuierlich sind, können sie theoretisch jeden noch so kleinen Temperaturunterschied erfassen. Denk an unser Quecksilberthermometer zurück – die Quecksilbersäule kann sich in winzigen Schritten bewegen und uns so ein sehr detailliertes Bild der Temperatur geben. Digitale Daten hingegen sind „abgestuft“ – wie eine Treppe. Sie können nur bestimmte, vordefinierte Werte annehmen. Wenn die Temperatur also zwischen zwei digitalen „Stufen“ liegt, geht uns diese feine Information verloren.
Ein weiterer Pluspunkt ist die direkte Repräsentation physikalischer Größen. Ein analoges Signal – sei es eine Spannung oder ein Strom – ist oft direkt proportional zur gemessenen physikalischen Größe, wie eben der Temperatur oder dem Druck. Das macht die Interpretation und das Verständnis der Daten sehr intuitiv. Wir „sehen“ quasi direkt die physikalische Welt in unseren Messwerten.
Die Schattenseiten: Rauschen, Störungen und der Umweg über die Digitalisierung
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Analogdaten sind leider anfällig für Rauschen und Störungen. Stell dir vor, du hörst leise Musik über eine Schallplatte. Im Hintergrund ist immer ein leichtes Rauschen zu hören, das die Klangqualität etwas trübt. Ähnlich ist es bei analogen Messsignalen. Elektromagnetische Felder, Temperaturschwankungen oder einfach nur die Kabellänge können das Signal verfälschen und zu Ungenauigkeiten führen. In der Energiewirtschaft, wo es oft um präzise Messungen in rauen Umgebungen geht (denk an Umspannwerke oder Freileitungen), ist das ein nicht zu unterschätzender Nachteil.
Ein weiterer Stolperstein ist die Verarbeitung und Speicherung von Analogdaten in der modernen, digitalen Welt. Computer und digitale Systeme sprechen nun mal die Sprache der Nullen und Einsen. Um analoge Messwerte digital zu verarbeiten und zu speichern – was in den meisten modernen Systemen der Fall ist – müssen wir sie erst in digitale Daten umwandeln. Und genau hier kommt die Analog-Digital-Wandlung (ADC) ins Spiel. Wie wir gelernt haben, ist dieser Prozess zwar essenziell, aber er ist auch mit einem gewissen Informationsverlust verbunden. Je nach Auflösung des ADC geht ein Teil der ursprünglichen, feinen analogen Information verloren. Es ist ein bisschen so, als würden wir ein detailliertes Gemälde in ein Pixelbild umwandeln – die groben Züge bleiben erhalten, aber die feinen Pinselstriche und Farbnuancen gehen verloren.
Analog vs. Digital – Ein direkter Vergleich
Um die Unterschiede und jeweiligen Stärken und Schwächen von Analog- und Digitaldaten noch einmal klarer zu machen, hier ein kleiner Vergleich:
Eigenschaft | Analogdaten | Digitaldaten |
---|---|---|
Messgenauigkeit | Sehr hoch (theoretisch unendlich) | Begrenzt durch Auflösung (diskret) |
Störanfälligkeit | Hoch (anfällig für Rauschen und Störungen) | Gering (robuster gegenüber Störungen) |
Verarbeitung | Aufwendige Umwandlung (ADC) für digitale Systeme | Direkte Verarbeitung in digitalen Systemen |
Speicherung | Aufwendige Umwandlung (ADC) für digitale Systeme | Effiziente Speicherung in digitalen Systemen |
Repräsentation | Direkte, intuitive Repräsentation | Indirekte, codierte Repräsentation |
Beispiele in der Energiewirtschaft | Temperatur, Druck, Füllstand, Spannung (rohe Messwerte) | Zählerstände, Schaltzustände, Kommunikationsprotokolle |
Fazit: Die Mischung macht’s!
Analogdaten sind also keineswegs von gestern. Ihre hohe Genauigkeit und direkte Natur machen sie in vielen Bereichen der Energiewirtschaft nach wie vor unverzichtbar, insbesondere wenn es um präzise Messungen von physikalischen Größen geht. Allerdings dürfen wir die Nachteile wie Störanfälligkeit und die Notwendigkeit der Digitalisierung nicht ignorieren. In vielen modernen Systemen werden daher die Vorteile beider Welten kombiniert: Analoge Sensoren erfassen die Messwerte hochgenau, während die anschließende Digitalisierung die Daten robust und effizient für die weitere Verarbeitung und Speicherung macht. Es ist also ein cleveres Zusammenspiel von Analog und Digital, das die Energiewirtschaft der Zukunft antreibt.
Analogdaten in der Energiewirtschaft: Anwendungsbeispiele
Analogdaten sind zwar manchmal etwasOldschool im Vergleich zu ihren hippen digitalen Geschwistern, aber in der Energiewirtschaft sind sie absolute Schwerarbeiter, auf die wir uns tagtäglich verlassen. Lasst uns mal ein paar konkrete Beispiele anschauen, wo Analogdaten im Energie-Alltag eine entscheidende Rolle spielen.
Im Herzen des Kraftwerks: Temperatur immer im Blick
Stellt euch ein riesiges Kraftwerk vor, egal ob Kohle, Gas oder Kernkraft. Da laufen Prozesse auf Hochtouren, und es wird ordentlich heiß! Überall entstehen Temperaturen, die genau überwacht werden müssen. Denkt an Dampfkessel, Turbinen, Generatoren – überall sitzen Temperatursensoren, die analoge Daten liefern. Diese Sensoren messen kontinuierlich die Temperatur und geben sie als analoges Signal aus. Warum ist das so wichtig? Ganz einfach: Überhitzung kann teuer und gefährlich werden. Wenn die Temperatur in einem Generator zu hoch steigt, drohen Schäden, Ausfälle und im schlimmsten Fall sogar Brände. Dank der analogen Temperaturmessung in Echtzeit können wir frühzeitig gegensteuern, Kühlsysteme hochfahren oder die Leistung drosseln, bevor es knallt. Analogdaten sind hier also wie ein Frühwarnsystem, das uns vor größeren Problemen bewahrt.
Unterirdisch unterwegs: Druck in Pipelines stets im grünen Bereich
Energie wird nicht nur in Kraftwerken erzeugt, sondern auch transportiert, oft über weite Strecken. Denkt an Erdgas-Pipelines, die sich kilometerlang durchs Land ziehen. In diesen Pipelines herrscht ordentlich Druck, damit das Gas auch zügig ans Ziel kommt. Und genau dieser Druck wird mit analogen Sensoren überwacht. Drucksensoren liefern kontinuierlich analoge Daten über den aktuellen Druck in der Pipeline. Warum analog? Weil der Druck sich eben nicht sprunghaft ändert, sondern fließend. Ein plötzlicher Druckabfall könnte auf ein Leck hindeuten, ein Druckanstieg auf eine Verstopfung oder eine andere Störung. Durch die analoge Drucküberwachung können wir solche Probleme frühzeitig erkennen, Lecks orten und beheben, bevor es zu größeren Umweltschäden oder Versorgungsengpässen kommt. Analogdaten halten hier also im wahrsten Sinne des Wortes den Druck im System aufrecht und sorgen für einen sicheren Transport.
Wasserkraft in Balance: Der Pegelstand als entscheidende Größe
Wasserkraftwerke nutzen die Kraft des Wassers, und da ist der Wasserstand natürlich eine zentrale Messgröße. Ob im Stausee, im Zulaufkanal oder im Ablauf – der Pegelstand wird mit analogen Sensoren erfasst. Diese Sensoren messen kontinuierlich die Höhe des Wasserspiegels und liefern analoge Daten. Warum ist das wichtig? Weil der Wasserstand direkt die verfügbare Energie und die Effizienz des Kraftwerks beeinflusst. Ein zu niedriger Wasserstand im Stausee bedeutet weniger Energie, ein zu hoher Wasserstand könnte zu Überläufen oder Schäden an der Anlage führen. Durch die analoge Pegelstandsmessung können wir den Wasserstand optimal regulieren, die Turbinenleistung anpassen und so die Wasserkraftanlage effizient und sicher betreiben. Analogdaten helfen hier, das sensible Gleichgewicht zwischen Wassermenge und Energieerzeugung zu halten.
Stromnetz unter Spannung: Voltmeter als Lebensretter
Unser Stromnetz ist ein riesiges, komplexes Gebilde, und die Spannung ist einer der wichtigsten Parameter, die ständig überwacht werden müssen. Überall im Netz, von den Hochspannungsleitungen bis zur Steckdose zu Hause, werden Spannungsmessungen durchgeführt, natürlich mit analogen Sensoren. Voltmeter sind im Grunde analoge Messgeräte, die uns die aktuelle Spannung anzeigen. Warum analog? Weil die Spannung im Netz ständig leicht schwankt, abhängig von Erzeugung und Verbrauch. Abweichungen von der Normspannung können aber kritisch sein. Unterspannung kann Geräte beschädigen, Überspannung kann zu Bränden oder Ausfällen führen. Durch die analoge Spannungsmessung in Echtzeit können Netzbetreiber die Spannungsqualität überwachen, bei Bedarf Regelmaßnahmen einleiten und so ein stabiles und sicheres Stromnetz gewährleisten. Analogdaten sind hier also wie ein ständiger Gesundheitscheck für unser Stromnetz, der uns vor gefährlichen Spannungsschwankungen schützt.
Ihr seht also, Analogdaten sind in der Energiewirtschaft alles andere als von gestern. Sie sind die verlässlichen Datensammler im Hintergrund, die uns wichtige Informationen über den Zustand unserer Anlagen und Netze liefern. Auch wenn digitale Systeme immer wichtiger werden, sind Analogdaten oft der erste und entscheidende Schritt, um die physikalische Welt in die digitale Welt zu übersetzen und unsere Energieversorgung am Laufen zu halten.
Fazit: Analogdaten – Unverzichtbar in der Energiewelt
Analogdaten – sie sind wie das Salz in der Suppe der Energiewirtschaft. Auch wenn uns die digitalen Gewürze heutzutage vielleicht mehr ins Auge fallen, ohne Salz schmeckt’s eben fad. Wir haben gesehen, dass Analogdaten die kontinuierliche, stufenlose Welt der physikalischen Größen repräsentieren – von der sanften Brise, die ein Windrad antreibt, bis zum siedend heißen Dampf in einem Kraftwerkskessel. Sie sind das direkte Abbild der realen Welt, eingefangen durch unermüdliche Sensoren, die wie unsere Sinnesorgane die Umgebung erfassen.
Auch wenn die digitale Revolution in vollem Gange ist und digitale Daten in vielen Bereichen dominieren, dürfen wir die Bedeutung der Analogdaten in der Energiewirtschaft keineswegs unterschätzen. Denn am Anfang jeder digitalen Kette stehen eben doch oft analoge Messwerte. Ob es um die präzise Steuerung eines Kraftwerks, die Überwachung der Stabilität des Stromnetzes oder die Optimierung des Energieverbrauchs geht – Analogdaten liefern die fundamentalen Informationen, auf denen viele digitale Anwendungen aufbauen. Denken Sie nur an Smart Grids, Predictive Maintenance oder die ganze Welt des IoT im Energiesektor – all diese intelligenten Systeme wären ohne die kontinuierlichen, genauen Messungen analoger Größen schlichtweg blind und taub.
Die Zukunft der Energiewirtschaft wird daher nicht in einem Entweder-oder zwischen analogen und digitalen Daten liegen, sondern in einem intelligenten Zusammenspiel. Wir werden immer auf präzise analoge Sensoren angewiesen sein, um die physikalische Welt zu erfassen. Gleichzeitig werden immer ausgefeiltere digitale Technologien benötigt, um diese analogen Daten effizient zu verarbeiten, zu analysieren und für intelligente Steuerungs- und Optimierungsstrategien zu nutzen. Die Herausforderung und Chance zugleich liegt darin, die Stärken beider Welten optimal zu verbinden: Die Detailgenauigkeit und Direktheit der Analogdaten mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit, Flexibilität und Vernetzung der digitalen Welt. So wird die Energiewirtschaft nicht nur smarter, sondern auch noch effizienter, sicherer und nachhaltiger. Es bleibt also spannend – und analog!
Selbstevaluation:
Erläutern Sie den Unterschied zwischen analogen und digitalen Daten im Kontext der Energiemesstechnik und nennen Sie je ein Beispiel für einen analogen und einen digitalen Sensor, die in der Energiewirtschaft eingesetzt werden.
( Tipp )